Die Kerzenflamme
Die Kohlenwasserstoffmoleküle werden in kleinere Moleküle zerlegt, die chemisch miteinander und mit dem Sauerstoff der von außen eindringenden Luft reagieren. Feste Kohlenstoffpartikel werden durch die heißen Gase und die von der Reaktionszone ausgestrahlte Hitze - bis zur Weißglut erhitzt. Dieses Weißglühen ruft das warme, gelbliche Licht hervor.
Da eine Kerzenflamme nicht bewegungslos bleiben und die Verbrennung aller Kohlenstoffteilchen nicht hundertprozentig gewährleisten kann, kommt es immer wieder auch zum Entweichen einiger unverbrannter Kohlenstoffteilchen als Rußpartikel. Eine Kerzenflamme kann also nicht als rußfrei bezeichnet werden. Die Rußabgabe wird aber durch optimale Konstruktion der Kerze und funktionsgerechten Materialeinsatz minimiert. Für rußarmes Abbrennen der Kerze ist es außerdem günstig, wenn der Docht eine leichte Krümmung aufzeigt und sich das Dochtende am äußeren Rand der Flamme befindet. Dort herrscht die höchste Temperatur, so daß das Dochtende rückstandsfrei verbrennt. Wie bei jeder unvollständigen Verbrennung von organischem Material entstehen auch beim Kerzenabbrand verschiedene Substanzen der Stoffklasse, "polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe" (PAH).
Professor Dr. G. Grimmer untersuchte 1988 im Auftrag des Verbandes Deutscher Kerzenhersteller, welche Massen an PAH beim Abbrand von gefärbten, lackierten und farblosen Kerzen freigesetzt werden. Für den PAH- Indikator Benzo(a)pyren lagen die gemessenen Werte jeweils in der Größenordnung von 1 milliardstel Gramm/m3 (= (0,000 000 001 g/m3). Dies entspricht Konzentrationen, die auch in Reinluftgebieten gemessen werden. So kann die Schadstoffabgabe beim Kerzenabbrand als ungefährlich angesehen werden. Und wir?
Wir können beruhigt weiter dem leichten Spiel der Flamme zuschauen, uns an ihrer Wärme erfreuen - und träumen!
........ das Bild einer Flamme im schwerelosen Raum (Aufnahme der NASA)